ASA_2 - Modellierung autonomer IT-Architekturen

Im Zuge der zunehmenden Abhängigkeit aller Lebensbereiche vom Funktionieren der Informations- und Kommunikationssysteme ist die Verlässlichkeit einer IT-Infrastruktur ein Thema von zentraler Bedeutung. Der Begriff der Verlässlichkeit soll dabei verschiedene Aspekte integrieren, die häufig getrennt betrachtet werden: die Verfügbarkeit der Systeme und Dienste sowie ihre Sicherheit im Sinne von Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität. Die für menschliche Administratoren kaum überschaubare und daher schwer beherrschbare Komplexität einer IT-Infrastruktur ist mittlerweile selbst zu einer erheblichen Schwachstelle geworden. Es sind daher neue Wege in der Systemarchitektur und der Entwurfsmethodik einzuschlagen. Von besonderem Interesse sind Ansätze, die der wachsenden Komplexität durch autonomes Verhalten und selbstständiges Agieren entgegen treten.

Im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden die aktuellen Forschungstätigkeiten und Entwicklungsansätze im Bereich autonomer Systeme erfasst, geordnet und bewertet. Ziel ist es, das jeweilige Potential und auch die damit verbundenen Schwachstellen unterschiedlicher Architekturansätze abzuschätzen und Überlappungen oder Komplementaritäten erkennen zu lassen. Es sollen Hardware-, Software- und integrierte Architekturen betrachtet werden, sowohl auf Komponenten- als auch auf Systemebene. Ebenso sind neuere Entwicklungen im Engineering und im Bereich der Entwicklungsmethoden zu berücksichtigen. Das Ergebnis der Forschungskooperation soll die Grundlage für eine Technologieeinschätzung und weitere Initiativen des BSI im Bereich autonomer IT-Systeme repräsentieren. Das BSI als zentraler Sicherheitsdienstleister des Bundes koordiniert die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich und formuliert Anforderungen bezüglich der IT-Sicherheit. Das Forschungsvorhaben wird durch den Zukunftsfonds, Teil der High-Tech-Strategie der Bundesregierung, unterstützt.

Dieses Projekt wird in Kooperation mit den Lehrstühlen „Kommunikations- und Betriebssysteme" der Technischen Universität Berlin und "Betriebssysteme" der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt.